Deutschsprachiger Blog zu Umsatzsteuer und verwandten Themen unter fachlicher Betreuung von Michał Murawski.
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Umsatzsteuer auf der Rechnung nur in polnischer Währung? – Kommentar zur individuellen Steuerauskunft 0112-KDIL1-3.4012.168.2023.2.MR vom 14.06.2023
Viele Unternehmen, die täglich mit ausländischen Geschäftspartnern zusammenarbeiten, entscheiden sich dafür, ihre Transaktionen in Fremdwährung zu dokumentieren und abzurechnen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Zahlungen zwischen diesen Unternehmen in der Regel in einer internationalen Währung wie Euro oder US-Dollar erfolgen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob eine vollständig in Fremdwährung ausgestellte Rechnung, die eine innerpolnische Transaktion dokumentiert, den Erwerber zum Vorsteuerabzug aus dieser Rechnung berechtigt? Dieses Thema wurde kürzlich in einer individuellen Steuerauskunft behandelt. Wie ist es in dem polnischen USt-Gesetz geregelt? Das polnische Steuerrecht verbietet es Steuerpflichtigen keineswegs, Rechnungen in Fremdwährung auszustellen. Nach dem USt-Gesetz ist…
Belegnachweise beim Export – polnische Steuerbehörde ändert wieder einmal ihren Standpunkt
Allgemeine Regelungen zum Export Nach den polnischen USt-Vorschriften stellt der Export (Warenausfuhr) eine Lieferung von Waren dar, die aus dem Inland in Gebiete außerhalb der Europäischen Union gesandt bzw. befördert werden. Der Export soll durch einen Verkäufer oder für dessen Rechnung oder durch einen Erwerber mit Sitz außerhalb Polens oder für dessen Rechnung ausgeführt werden. Darüber hinaus soll die Ausfuhr von einer in einschlägigen Zollvorschriften bestimmten zuständigen Zollbehörde bestätigt werden. Steuersatz beim Export Der Export wird mit dem USt-Satz von 0% besteuert, vorausgesetzt, dass der Lieferant einen Nachweis besitzt, der die Ausfuhr der Waren aus dem Gebiet der Europäischen Union…
Sammelkorrekturen zur Gewährung eines Rabatts oder Preisnachlasses – eine große Erleichterung bei Rechnungen in Euro
Viele Unternehmer, die ständig mit internationalen Vertragspartnern zusammenarbeiten, stellen ihre Rechnungen in Fremdwährung (z.B. in Euro oder US-Dollar) aus. Die Art und Weise, wie solche Verkaufsrechnungen ausgestellt und umgerechnet werden, ist im USt-Gesetz recht klar geregelt. Die Ausstellung einer Sammelkorrektur in Fremdwährung zur Gewährung eines Rabatts oder Preisnachlasses weckt jedoch bei vielen Unternehmern Zweifel und stellt für einige Steuerzahler eine ziemliche Herausforderung dar. Bis vor kurzem enthielt das USt-Gesetz keine Vorschriften über die Anwendung des richtigen Wechselkurses bei Sammelkorrekturen. Die bisherige Verwendung von Umrechnungskursen war eher das Ergebnis einer Auslegungspraxis und hat daher zu großer Unklarheit und Unsicherheit in diesem…
TAX ALERT! Obligatorische Nutzung des nationalen E-Rechnungs-System in Polen – Entwurf der Vorschriften
In den letzten Wochen wurde der neuste Entwurf der Vorschriften, die die obligatorische Nutzung des nationalen E-Rechnungs-Systems regeln, veröffentlicht. Unser Tax Alert mit ausführlichen Informationen zu diesem Thema kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden: Deutsch (herunterladen) Polnisch (herunterladen) Englisch (herunterladen) Abonnieren Sie den Newsletter. Verpassen Sie keine neuen Artikel!
Eine nicht akzeptierte Korrekturnote hat keine Auswirkungen auf den Vorsteuerabzug
Individuelle Steuerauskunft 0111-KDIB3-1.4012.931.2022.1.WN vom 27.01.2023 – worum ging es? Der Antragsteller beschäftigt sich mit der Erbringung von Bauleistungen. Er besitzt in Polen zwei steuerliche Identifikationsnummern. Die erste ist die sog. VAT-Nummer (USt.ID.Nr.) und dient für die Zwecke der USt und KSt. Die zweite wird bei der Einkommensteuer und der Sozialversicherung verwendet und ist auch im nationalen Handelsregister eingetragen. In Rahmen seiner Wirtschaftstätigkeit erwirbt der Steuerpflichtige Leasingdienstleistungen. Die Leasinggesellschaft hatte auf den ausgestellten Rechnungen die steuerliche Identifikationsnummer aus dem Handelsregister eingetragen, die für USt-Zwecke nicht verwendet wird. Trotz mehrerer Mahnungen seitens des Steuerpflichtigen war die Leasinggesellschaft mit der Änderung der Identifikationsnummer…
Ein Vertrag kann als Rechnung angesehen werden – Urteil des Europäischen Gerichtshofs
Sachverhalt Der Rechtsstreit, mit dem sich der EuGH befasste, betraf die Entrichtung der Mehrwertsteuer durch die slowenische Bank Raiffeisen Leasing, trgovina in leasing d.o.o. (im Folgenden: „Raiffeisen“ oder „Bank“). Raiffeisen schloss 2007 mit einem Kunden einen „Sale-and-Leaseback-Vertrag“ ab, in dem sich die Bank verpflichtete, ein Grundstück zu einem bestimmten Preis zu erwerben; der Kunde verpflichtete sich, Raiffeisen monatliche Leasingraten zu zahlen, bis der Wert des Grundstücks und der zu errichtenden Gebäude vollständig bezahlt war. Raiffeisen stellte im Rahmen des Finanzierungsleasingvertrags keine Rechnung aus; trotzdem machte der Kunde sein Recht auf Vorsteuerabzug auf der Grundlage des Vertrags geltend und bestand darauf,…
Nationales E-Rechnungs-System – die Endfassung des Gesetzes rückt näher
Am 13.12.2022 haben wir Sie in unserem Artikel (https://blog.taxbenefit.pl/pl/uncategorized/stimmt-der-veroeffentlichte-entwurf-des-ust-gesetzes-bezueglich-der-obligatorischen-ausstellung-von-strukturierten-rechnungen-in-polen-mit-dem-durchfuehrungsbeschluss-des-eu-rates-ueberein-3/) darüber informiert, dass bis zum 23.12.2022 die öffentlichen Konsultationen zum Entwurf zur Änderung des USt.-Gesetzes bzgl. der Verpflichtung zur Ausstellung strukturierter Rechnungen andauern. Im Rahmen dieser Konsultationen wurden zahlreiche Vorbehalte (u.a. von Unternehmern, Buchhaltern oder dem IT-Sektor) geäußert, die bestätigten, dass der ursprünglich veröffentlichte Entwurf zur Änderung des USt.-Gesetzes viele Unklarheiten enthielt und überarbeitet werden musste. Wie angekündigt, hat auch Tax Benefit an der öffentlichen Konsultation teilgenommen, um Zweifel mit Blick auf den ausgedehnten Kreis der Steuerpflichtigen, die zur obligatorischen Nutzung des KSeF verpflichtet sind, klären zu lassen, d.h. im Hinblick…
Die Veräußerung von 100% der Anteile an einem Unternehmen ist nicht umsatzsteuerpflichtig – Kommentar zur individuellen Steuerauskunft 0113-KDIPT1-2.4012.840.2021.2.KW vom 21.02.2022
Veräußerung eines Unternehmens vs. Veräußerung von 100% der Anteile an einem Unternehmen Laut Art. 6 Pkt. 1 des polnischen USt-Gesetzes unterliegt die Veräußerung eines Unternehmens oder eines organisierten Teils davon nicht der USt. Ist die Veräußerung von 100% der Anteile an einem Unternehmen gleichzusetzen mit der Veräußerung eines Unternehmens? Schilderung des Sachverhaltes Mit der Problematik beschäftigte sich kürzlich die Steuerbehörde in der individuellen Steuerauskunft 0113-KDIPT1-2.4012.840.2021.2.KW vom 21.02.2022, in der der folgende Sachverhalt dargestellt wurde: Der Fall betrifft eine polnische Gesellschaft, die in der Stromerzeugung tätig ist und jeweils 100% der Anteile an anderen Unternehmen aus der gleichen Branche hält….
Stimmt der veröffentlichte Entwurf des USt.-Gesetzes bezüglich der obligatorischen Ausstellung von strukturierten Rechnungen in Polen mit dem Durchführungsbeschluss des EU-Rates überein?
Zur Erinnerung: Ab dem 1. Januar 2022 wurde eine neue Art von Rechnungen, sog. strukturierte Rechnungen (E-Rechnungen) eingeführt, die über das nationale E-Rechnungs-System (poln. Krajowy System e-Faktur, KSeF), ausgestellt werden. Die strukturierte Rechnung ist von den Steuerpflichtigen im XML-Format nach einer einzigen Vorlage zu generieren, die dem vom Finanzministerium erstelltem logischem Aufbau (Struktur) folgt. Derzeit können die Steuerpflichtigen das System freiwillig nutzen. Zu beachten ist jedoch, dass dieses System ab dem 1. Januar 2024 obligatorisch sein wird. In unserem vorherigen Artikel (https://blog.taxbenefit.pl/pl/uncategorized/obligatorische-ausstellung-strukturierter-rechnungen-in-polen-erst-ab-dem-jahr-2024-und-nur-fuer-unternehmen-mit-sitz-in-polen-2/) haben wir über den Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 10. Juni 2022 geschrieben, mit dem die Einführung strukturierter Rechnungen in Polen…
EuGH-Urteil C-696/20 vom 07.07.2022 zur Doppelbesteuerung bei Reihengeschäften
Sachverhalt Gegenstand des Rechtsstreits, mit dem sich der EuGH befasste, war der Fall eines in Polen für USt-Zwecke registrierten niederländischen Unternehmens, das als zwischengeschaltete Stelle an Reihengeschäften beteiligt war. Die Waren wurden direkt vom polnischen Verkäufer (erstes Subjekt) zu europäischen Geschäftspartnern (dritte Subjekte) geliefert. Das Unternehmen kaufte die Waren von dem polnischen Lieferanten und gab dabei seine polnische USt-IDNr. an. Diese Tätigkeiten wurden als inländische Lieferungen behandelt, die mit 23 % besteuert wurden und für die der polnische Lieferant die geschuldete Steuer an das Finanzamt abführte, während das niederländische Unternehmen die Vorsteuer auf inländische Erwerbe auswies. Daraufhin meldete das niederländische…